2004 // Koppstoff (EP, CD)

Erschienen als CD bei Twisted Chords

 

Presseankündigung

Chaoze One, die Zweite. Knapp ein Jahr nach seinem Debut-Album „Rapression“ legt der Karlsruher HipHopper Chaoze One seine neue Scheibe vor. „Koppstoff“ enthält 5 nagelneue Songs („Koppstoff / Mein Bloc“ • „Hey Schwungi“ • „Revolution (koma deluxe)“ • „Heimatmelodien“ • „Some people“) mit klasse Beats und den bekannten hochpolitischen Texten. Etwas härter, aggressiver und zugleich vielseitiger als noch auf „Rapression“ rappt Chaoze One gegen die deutschen Zustände an. In „Heimatmelodien“, einem Anti-Abschiebetrack mit deutschen, englischen und spanischen Lyrics, ist neben Chaoze One auch Lotta C zu hören, auf „Some people“ ist Deadly T (Anarchist Academy) zu Gast. Große Namen also auf einer großen Scheibe. Die Songs bleiben vom ersten Moment ab im Ohr hängen, packen, reißen mit und fesseln Dich. Dazu kommen absolut hörenswerte Texte, die meilenweit vom Deutschrap-Einheitsbrei heutiger Tage entfernt sind. Chaoze One ist nicht der Coolste und will es auch gar nicht sein, Inhalt steht hier über Outfit und mit dem „Deutsch-HipHop-Einerlei“ wird mehr als nur einmal abgerechnet. Chaoze One war in den letzten 2 Jahren unglaublich viel unterwegs und verarbeitet hier die neu gewonnen Eindrücke und Einflüsse ohne dabei seinen eigenen „Style“ zu verlieren oder beliebig zu werden. Mit Sicherheit der beste und wichtigste deutschsprachige HipHopper dieser Tage und ganz sicher auch für Menschen mit anders gelagertem Musikgeschmack sehr zu empfehlen… „Koppstoff“ erscheint als wunderschön aufgemachte Digipack-CD-EP mit Textbeilage und enthält darüber hinaus noch alle Songs der allerersten, lange ausverkauften Demo-CD „Neue Kreise“ als Bonustracks im MP3-Format. Dazu kommt ein DIY-Videoclip zum Song „Revolution (koma deluxe)“ und ein über 40minütiges, von einem professionellen Fernsehteam gedrehtes, Livevideo vom „Bensheim Open Air“-Gig im Jahr 2003. Value for money… Koppstoff

 

Intro.de

Ich will nicht Teil dieser Jugendbewegung sein! – Das wäre der passende Titel für das erste Album des Karlsruher Rappers Chaoze One gewesen. Deutlicher als er hat noch keiner der neuen deutschen Battlehärte und den patriarchal-pubertären Besamungsfantasien der politisch bewusstlos vor sich hin dumpfenden HipHop-Stammtischler eine Absage erteilt: »Ich scheiß auf euren Wettbewerb, auf eure Competitions, und deshalb find ich Freestylebattles auch weiterhin beschissen.« Vielleicht muss man das mal so sagen. Obwohl HipHop ohne Competition eigentlich so etwas ist wie Rock ohne Gitarren. Chaoze hat sich nicht vorgenommen, die Szene mit neuen Styles zu revolutionieren. Dafür liefert er gute Beats und ungewöhnliche Lyrics. Seine ungebrochene Ernsthaftigkeit und sein autonomer Eifer haben manchmal den depressiv-dunklen Charme eines Frontberichts. Überall lauert dieses Scheißsystem, überall muss gekämpft werden. Chaoze schafft es trotzdem, das cool rüberzubringen. Das mag an seiner klaren, angenehmen Stimme liegen und an den Arrangements seiner Songs. Manchmal singt er sogar im Refrain – und auch das gelingt. »Dieses Land macht mich krank wie’n defekter Castor«, rappt er, und man nimmt ihm das ab. Chaoze hat zudem ein Gefühl für HipHop-Speech. Er ist kein Phillie MC, der das wunde Gewissen rotgrüner Gutmenschen mit kitschigem Antifa-Gesülze salbt, er ist kein Autonomer, der rappt, er ist ein Rapper, der autonom denkt und reimt. Das merkt man auch an seinen Gästen. Gleich zu Beginn trifft man auf die Veteranen des deutschen Polit-Raps: Bütti, Bomber und Deadly T von Anarchist Academy melden sich da zurück. Und auf ›Kalte Zeiten‹ werden Asia und Rossi von der Microphone Mafia gefeaturt. Chaoze One steht mit seiner politischen Deutlichkeit nicht alleine da. Als Mitbegründer des HipHop-Forums und Online-Magazins www.hiphop-partisan.net ist er Teil eines wachsendes Netzwerkes junger HipHop- Fans, die die Debatten um Sexismus, Homophobie, Antisemitismus und Rassismus im Rap vorantreiben.