// WIE DER SOLDAT DAS GRAMMOFON REPARIERT

Inszenierte Ausstellung
nach dem gleichnamigen Roman von Saša Stanišic
Von und mit dem Mannheimer Stadtensemble
Regie: Beata Anna Schmutz

Der introvertierte Alexandar verbringt eine glückliche Kindheit in einer malerischen Stadt an der Drina im Bosnien-Herzegowina der 90er-Jahre. Er liebt seinen Großvater, der an den Sieg des Kommunismus glaubt. Und er ist begabt für das Erfinden wahnwitziger Geschichten, in denen scheinbar nebensächliche Begebenheiten des Alltags eine wichtige Rolle spielen. Mit dem abrupten Tod des Großvaters, der mit dem Ausbruch des Krieges zusammenfällt, endet die glückliche Zeit in Višegrad. Über die Stadt, in der Christen und Muslime als Nachbarn friedlich zusammen lebten, bricht eine Welle der Gewalt herein. Sie hält auch Einzug in die Erzählungen Alexandars. Gemeinsam mit seiner Familie flieht er nach Deutschland – dort erweisen sich seine Geschichten als überlebensnotwendig. Der Autor Saša Stanišic musste als Sohn einer Bosniakin und eines Serben selbst als Vierzehnjähriger dem Krieg entkommen und fand in Heidelberg ein neues Zuhause. Das Mannheimer Stadtensemble untersucht seinen in Teilen autobiografischen Roman »Wie der Soldat das Grammofon repariert« auf aktuelle Schnittstellen im Hier und Jetzt und sammelt in Mannheim weitere Geschichten über neue und alte Heimaten, Flucht und Ankommen und das Zusammenleben in einer von vielen Kulturen geprägten Stadt.

Foto: Christian Kleiner